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Identitätsdiebstahl als wachsende Bedrohung für Unternehmen: Tipps zur Gegenwehr

Identitätsdiebstahl ist nicht mehr nur ein Problem, das einzelne Benutzer betrifft, sondern gehört mittlerweile zu den offenkundigsten Bedrohungen für Unternehmen. Wenn diese über keine umfassende, zentralisierte Sicherheitsstrategie verfügen, haben Angreifer mit identitätsbasierten Attacken leichtes Spiel. Das gilt insbesondere dann, wenn es darauf ankommt, den Schutzschirm für persönliche und geschäftliche Daten über hybride oder dezentrale Arbeitsumgebungen zu spannen. Das Risiko ist in dem Fall nur schwer zu handhaben.

Nach Angaben der U.S. Bundeshandelskommission wurden im Jahr 2024 mehr als eine Million Vorfälle zu Phishing und dem Diebstahl von Anmeldedaten gemeldet, was einem Anstieg von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Demnach wird es für Unternehmen und Managed Service Provider (MSP), die deren Schutz übernehmen, immer wichtiger, digitale Identitäten abzusichern, bevor diese von Angreifern ausgenutzt werden. 

Der Haken an der Sache: Die Fülle an Sicherheitstools führt oft dazu, dass Unternehmen fragmentierte Verteidigungsmaßnahmen aufbauen. Was sie stattdessen brauchen, ist ein einheitlicher, strategischer Ansatz, der Schutz, Benutzerfreundlichkeit und Skalierbarkeit in Einklang bringt. 

Fünf wesentliche Elemente, die jedes Unternehmen und jeder MSP bei der Bewertung von Lösungen zur Identitätssicherheit berücksichtigen sollte:

1. Intuitive und zugängliche Authentifizierung

Unternehmen verlassen sich noch viel zu oft auf statische, leicht zu erratende Passwörter, was die Anfälligkeit erhöht. In der Tat sind 80 Prozent der Datenschutzverletzungen auf schwache oder wiederverwendete Passwörter zurückzuführen.

Lösungen wie Passwort-Manager, Multifaktor-Authentifizierung (MFA) und webbasiertes Single Sign-On (SSO) können das Risiko drastisch reduzieren. Doch damit sich diese Maßnahmen wirklich durchsetzen, muss der damit verbundene Prozess intuitiv und nahtlos sein. Wenn Benutzer die Anmeldevorgänge als zu komplex empfinden, werden sie nach Möglichkeiten suchen, das Prozedere zu umgehen – oder den Schutz ganz deaktivieren.

2. Absicherung des Fernzugriffs

Die Umstellung auf hybride Arbeitsformen hat die Angriffsfläche enorm vergrößert. Heutzutage verbinden sich die Mitarbeiter von überall – was bedeutet, dass auch die Verteidigungsmaßnahmen überall Wirkung entfalten müssen. Die Implementierung von Zugriffsrichtlinien auf Basis der jeweiligen Rolle des Benutzers und entlang des Zero-Trust-Prinzips trägt dazu bei, dass nur die richtigen Personen auf die richtigen Daten zugreifen können, egal wo sie sich befinden.

Jede Zugriffsanfrage sollte in Echtzeit überprüft werden, und zwar nicht nur einmal, sondern kontinuierlich. Dadurch wird die mit gestohlenen Zugangsdaten einhergehende Gefahr massiv verringert und eine zusätzliche Sicherheitsebene für die Remote-Mitarbeiter auf Unternehmensseite geschaffen.

3. Risikobasierte Authentifizierung

Nicht alle Anmeldeversuche sind gleich. Wenn ein Benutzer plötzlich versucht, sich aus einem neuen Land oder von einem unbekannten Gerät aus anzumelden, sollten die eingesetzten Sicherheitstools eine Warnung ausgeben und entsprechend reagieren.

Fortschrittliche Lösungen für den Identitätsschutz nutzen Verhaltensmuster, Kontextbetrachtungen (z.B. Gerätetyp oder IP-Adresse) und adaptive Richtlinien, um das Risiko dynamisch zu bewerten. Wenn etwas verdächtig erscheint, wird eine zusätzliche Überprüfung eingeleitet. Dieser proaktive Ansatz hilft, verdächtige Anmeldungen zu stoppen, bevor es zu einem Verstoß kommt, und nicht danach.

4. Überwachung des Dark Web 

Derzeit kursieren mehr als 40 Milliarden Datensätze mit persönlichen und geschäftlichen Anmeldedaten im Dark Web. Angreifer können sich für nur 3.000 US-Dollar Zugang zu Unternehmensnetzwerken verschaffen – ein Bruchteil der Kosten eines durchschnittlichen Ransomware-Angriffs.

Mit der Überwachung des Dark Web erhalten MSP und Unternehmen sofortige Warnungen, wenn Zugangsdaten der Belegschaft in geleakten Datenbanken auftauchen. Dies verschafft ihnen einen entscheidenden Vorsprung, um Passwörter zurückzusetzen, Konten zu sperren und unbefugten Zugriff zu verhindern.

5. Cloudzentrierter Identitätsschutz

Die Verwaltung der Identitätssicherheit über mehrere Werkzeuge und Plattformen hinweg kann ein Alptraum sein. Was hilft? Eine cloudbasierte Identitätslösung, die die Sicherheitsverwaltung zentralisiert und mit Systemen von Drittanbietern synchronisiert.

Funktionen wie die automatische Token-Bereitstellung und die zentrale Durchsetzung von Richtlinien erleichtern Managed Service Providern die effiziente Verwaltung mehrerer Clients und sorgen gleichzeitig für eine einheitliche Sicherheitsgrundlage in allen Umgebungen.

Der Schutz der digitalen Identität ist nicht mehr optional, sondern grundlegend. Gerade MSP, die sich umfassende Absicherung auf die Fahnen schreiben, dürfen sich nicht länger auf das Stapeln von Einzelwerkzeugen verlassen. Es kommt darauf an, eine kohärente, benutzerfreundliche Strategie zu verfolgen, die einfach umzusetzen und schwer zu umgehen ist.

Wer alle fünf genannten Schlüsselbereiche berücksichtigt, gewinnt hinsichtlich der Cybersicherheitslage auf Unternehmensseite die Kontrolle.

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