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WLAN-Angriffe aus benachbarten Netzwerken: So stoppt man Nearest-Neighbor-Attacken

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Drahtlose Netzwerke gelten seit jeher als spezifische Schwachstelle im Hinblick auf die Cybersicherheit von Unternehmen. Ein Szenario, das einst als lokales Risiko auf klar eingrenzbare Flächen beschränkt war, hat sich mittlerweile zu einer weitaus komplexeren Bedrohung entwickelt, die sich nur schwer erkennen lässt.

Die Rede ist von Nearest-Neighbor-Attacks, einer Angriffsmethode, mit der Cyberkriminelle in ein Unternehmensnetzwerk eindringen können, ohne selbst physisch in Reichweite zu sein. Dabei nutzen sie Schwachstellen in nahegelegenen drahtlosen Netzwerken, wie beispielsweise dem WLAN eines benachbarten Büros, um seitlich Zugang zum Zielnetzwerk zu erlangen. Ist der Zugang zum Funkverkehr erstmal geglückt, können die Angreifer ein Netzwerk aus der Ferne kompromittieren, indem sie Kontrollen wie die Multifaktor-Authentifizierung (MFA) umgehen. Sie sind dann in der Lage, sich seitlich zu bewegen, um Daten zu stehlen oder den Betrieb zu stören – ohne entdeckt zu werden.

Angesichts dieser sich entwickelnden Bedrohung müssen Unternehmen und Managed Service Provider (MSP) ihren Ansatz zur WLAN-Sicherheit überdenken. Es ist wichtiger denn je, eine Lösung einzusetzen, die die Erkennung, Prävention und Reaktion über den sichtbaren Perimeter hinaus erweitert und die WLAN-Umgebung als wichtigen Bestandteil einer einheitlichen XDR-Strategie integriert.

So schützen Sie Ihr WLAN mit XDR und stoppen diese Bedrohung sofort.

Durch die Integration von WLAN-Funktionen in eine XDR-Lösung können Unternehmen Nearest-Neighbor-Attacken einen Schritt voraus sein. Es geht nicht mehr nur darum, Geräte zu verbinden, sondern das drahtlose Netzwerk in ein aktives Erkennungs- und Reaktionswerkzeug zu verwandeln. Damit lässt sich Folgendes erreichen:

  • Erkennung und Abwehr sogenannter Rogue Access Points:

    Die WLAN-Umgebung eines Unternehmens kann durch unbefugte Zugangspunkte (Access Points), die den Angreifern als Gateway dienen, gefährdet werden. Eine frühzeitige Erkennung verhindert, dass Unternehmensgeräte eine Verbindung zu gefälschten Netzwerken herstellen, die gegebenenfalls zu unerwünschtem Zugriff oder Datendiebstahl führt. Für MSP verbessert die Erkennung unberechtigter Zugangspunkte die betriebliche Effizienz, da sich ausgehend von einem einzigen Punkt gleich mehrere Umgebungen überwachen lassen.

  • Erkennung und Abwehr von Evil-Twin-Bedrohungen:

    Wird verdächtiges Verhalten erkannt, kann das System das betroffene Gerät isolieren, Administratoren benachrichtigen und Korrekturmaßnahmen von einer einzigen Konsole aus ergreifen. Auf Basis einer integrierten Lösung können MSP diesen Schutzgrad mehreren Kunden von einer zentralen Umgebung aus bieten und so die Transparenz, Kontrolle und betriebliche Effizienz für alle aufrechterhalten.

  • Blockierung unsicherer Verbindungen in Echtzeit:

    Wenn ein Gerät versucht, sich mit einem verdächtigen Netzwerk zu verbinden, wird die Kommunikation automatisch blockiert. Dadurch lassen sich Fehlerquoten reduzieren und sensible Daten schützen – ganz ohne Beeinträchtigung der Verbindungsqualität auf Seiten der Anwender. MSP profitieren von einer einheitlichen Verwaltung während des Blockierungsprozesses oder bei der Durchführung notwendiger Konfigurationsanpassungen.

WLAN-Access-Points sind zu einem entscheidenden Faktor für die Absicherung der drahtlosen Umgebung geworden. Durch ihre Integration in eine XDR-Plattform kann vollständige Transparenz über das WLAN erlangt werden, wodurch dieses zu einer aktiven Informationsquelle wird. Als wichtige Sensoren sammeln die Zugangspunkte relevante Echtzeitdaten – beispielsweise dazu, welche SSID vorhanden sind, welche Verschlüsselungsart verwendet wird, welche Verbindungsmuster vorliegen und wie stark das Signal ist. Werden diese Informationen verarbeitet und mit Telemetriedaten aus anderen Lösungen – wie beispielsweise EDR-Anwendungen, Firewalls oder Authentifizierungssystemen – korreliert, ist es möglich, Anomalien zu erkennen, die ansonsten wahrscheinlich kaum aufgefallen wären.

Eine XDR-Lösung gleicht Hinweise auf verdächtige Verbindungen mit Daten aus anderen Quellen ab und erkennt eindeutige Diskrepanzen, wenn ein Nearest-Neighbor-Angriff das Verhalten eines autorisierten Geräts zu simulieren versucht. Wenn ein anderes Gerät imitiert wird, lässt sich dies aufgrund des Verhaltens, des physischen Standorts des Geräts oder daran erkennen, dass Versuche, auf kritische Ressourcen zuzugreifen, nicht mit dem historischen Profil des Geräts übereinstimmen. Die XDR-Korrelation ermöglicht eine viel genauere, kontextbezogene Bewertung, sodass selbst gut getarnte Angriffe schnell aufgedeckt und neutralisiert werden können. Via XDR lässt sich nicht zuletzt eine koordinierte Reaktion orchestrieren. Bei Angriffen, die auf Imitation oder Spoofing setzen, ist dies klar von Vorteil.  

MSP bieten sich dadurch offensichtliche Chancen. Durch die Einführung eines XDR-Ansatzes können sie ihre Reaktionszeiten im Hinblick auf ausgefeilte Bedrohungen verbessern und die WLAN-Sicherheit ihrer Kunden stärken, ohne die Komplexität der Administration zu erhöhen.

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