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Wie sich Zero-Trust-Hürden überwinden lassen

Das Konzept von Zero Trust ist nicht neu, aber gerade in letzter Zeit in aller Munde. Zur Präzisierung: Beim sogenannten „Null-Vertrauen“-Ansatz gilt grundsätzlich kein Freifahrtschein. Jeder Anwender, jede Aktion und jedes Endgerät – egal ob intern oder extern – muss erst als legitim und vertrauenswürdig verifiziert sowie autorisiert werden, bevor der Zugriff gestattet wird oder eine Ausführung erfolgen kann. Eine solche Herangehensweise hat sich in der Vergangenheit klar bewährt, daher sprechen sich inzwischen zahlreiche offizielle Stellen dafür aus, jeder digitalen Transformationsstrategie das Zero-Trust-Prinzip verpflichtend vorauszusetzen. Spätestens sobald die Modernisierung von IT- und OT-Strukturen ansteht, sollte Zero Trust ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken.

Trotz dieses Hypes hatte laut Umfrage 2022 nur ein Drittel der global agierenden Unternehmen Zero Trust implementiert. Warum? Natürlich gibt es auch hier – wie bei anderen Security-Konzepten – zunächst Hindernisse zu überwinden. Auf folgende fünf Hürden stoßen Unternehmen bzw. die von diesen beauftragten Managed Service Provider (MSP) am häufigsten.

  1. Veraltete Infrastruktur: Viele Unternehmen verfügen über veraltete Security-Infrastrukturen. Zero Trust setzt jedoch ein modernes, anpassungsfähiges Sicherheitskonstrukt voraus, um Zugriffskontrollen durchsetzen und Anwenderaktivitäten überwachen zu können. Die Nachrüstung bzw. Modernisierung veralteter Systeme im Hinblick auf Zero-Trust-Kompatibilität kann sich als komplex und zeitaufwendig herausstellen.
  2. Hohe Komplexität und unzureichende Skalierbarkeit: In einer echten Zero-Trust-Architektur müssen mehrere ineinander verzahnte Sicherheitskomponenten – wie Identitäts- und Zugriffsmanagement, eine starke Multifaktor-Authentifizierung (MFA), Sicherheitslösungen für Netzwerke und Endpoints sowie Tools zur kontinuierlichen Bedrohungsüberwachung – zusammenwirken. Ohne eine einheitliche Grundstruktur für IT-Sicherheit wird es gerade für MSP schwierig, alle an einem Zero-Trust-Modell beteiligten Umgebungen zu überwachen und zu verwalten, insbesondere wenn es darum geht, Services im Hinblick auf verschiedene Kundenanforderungen zu skalieren.
  3. Fehlende Akzeptanz und Erfahrung: Für viele Organisationen stellt Zero Trust einen Paradigmenwechsel gegenüber traditionellen Herangehensweisen im IT-Security-Umfeld dar. Unter Umständen sind sie nicht mit der Idee und den Vorteilen vertraut und es bedarf konkreter Aufklärung, um Bedenken in Bezug auf Kosten, Reibungslosigkeit bestehender Arbeitsabläufe oder vermeintliche Komplexität auszuräumen.
  4. Mangelnde Finanzierung: Die Implementierung eines Zero-Trust-Sicherheitsmodells kann Vorlaufkosten für den Erwerb neuer Technologien, einschlägige Sicherheitsbewertungen und Projekte zur Neukonfiguration der Infrastruktur bedeuten. Darüber hinaus können der laufende Wartungs- und Monitoringaufwand sowie Mitarbeiterschulungen die Gesamtkosten in die Höhe treiben.
  5. Qualifikationsdefizite: Die Wirksamkeit einer Zero-Trust-Implementierung steht und fällt nicht zuletzt mit der zugrundeliegenden Erfahrung und dem nötigen Fachwissen. Unternehmen und MSP könnten Schwierigkeiten haben, die erforderlichen Komponenten zu implementieren und für eine nahtlose Zusammenarbeit zu sorgen. Aber auch im täglichen Umgang sind limitierende Effekte vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels nicht ausgeschlossen. Schließlich gilt es zu jedem Zeitpunkt, mit neuen Bedrohungen, Schwachstellen und Technologien Schritt zu halten. Es bedarf entsprechender Expertise, um hinsichtlich neuer Angriffsvektoren im Bilde zu bleiben und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen so effektiv wie möglich umzusetzen.

Gerade auf MSP-Seite zählt also der Blick fürs Detail bei der Auswahl geeigneter Lösungsanbieter. Nur mit einem guten Partner und der richtigen Herangehensweise lassen sich einschlägige Herausforderungen meistern und Zero-Trust-Konzepte verankern, die Kunden in höchstem Maße zufriedenstellen.

Best Practices für den MSP-Erfolg mit Zero Trust

Start mit MFA: Um die Komplexität der Zero-Trust-Umsetzung aufzulösen, empfiehlt sich ein sukzessiver Einstieg. Die MFA-Implementierung liefert dabei eine ideale Ausgangsbasis. Sobald diese erfolgt ist, erschließen sich die Vorteile eines modernen Identitäts- und Zugriffsmanagements für Kunden viel schneller und die Tür zur Etablierung weiterer Schritte steht in der Regel weit offen.

Ausrichtung von Zero Trust an Anforderungen im Tagesgeschäft der Kunden: Im Rahmen bereits angebotener Services wie Schwachstellen-Assesments, Penetration Testing oder Backup und Disaster Recovery lässt sich der Mehrwert von Zero Trust nachhaltig veranschaulichen. Dieses Sprungbrett sollte genutzt werden, um Kunden zu verdeutlichen, welch positiven Einfluss Zero Trust auf den Schutz der Unternehmenssphäre hat.

Sicherstellung von Anwenderzufriedenheit durch Endpoint Detection and Response (EDR) und Extended Detection and Response (XDR): Von EDR- und XDR-Lösungen können MSP entscheidend profitieren. Diese gilt es so zu konfigurieren, dass sie Zero-Trust-Anforderungen unterstützen, ohne die Anwenderfreundlichkeit zu beeinträchtigen.

Mit Unified Security punkten: Für MSP, die auf die WatchGuard Unified Security Platform®-Architektur setzen, wird die Einhaltung von Zero Trust entlang höchster Sicherheitsstandards zum Kinderspiel. Denn dieses Prinzip gehört zur DNA der Plattform.

Da Szenarien rund um Remote- und/oder Hybrid-Arbeit auch künftig den Alltag der Mehrzahl aller Unternehmen prägen werden und gleichzeitig Cyberangriffe immer häufiger und ausgefeilter daherkommen, gilt es mehr denn je für MSP, ihre Sicherheitsstrukturen und -angebote souverän aufzugleisen. Zero Trust ist in dem Zusammenhang das Gebot der Stunde und wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Welch enormes Potenzial von der Unified Security Platform-Architektur von WatchGuard ausgeht, erfahren MSP hier.

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