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Smartphones im Fokus der Cyberkriminellen (Teil 2)

Im letzten Beitrag wurde gezeigt, mit welch ausgefeilten Angriffsmethoden es Hacker auf Smartphones abgesehen haben. Zudem gab es einschlägige Hinweise, wie sich erkennen lässt, ob das eigene Telefon betroffen ist. Entscheidend ist jedoch, zu reagieren, wenn Auffälligkeiten auftreten. Egal ob iOS oder Android: Gegen die Smartphone-Bedrohungen ist ein Kraut gewachsen.

Schadsoftware vom iPhone löschen

Auch wenn das Betriebssystem auf dem iPhone generell als sicher gilt, ist es nicht vollends vor Bedrohungen gefeit. Dies gilt insbesondere für Jailbreak-Geräte. Um Schadsoftware von einem iPhone zu entfernen, sollte zunächst die Datenhistorie gelöscht werden. Wenn das Problem weiterhin besteht, kann die Rückkehr zu einem älteren Backup helfen. Wenn es danach immer noch Hinweise auf Beeinträchtigung gibt, bleibt das Zurücksetzen des Telefons auf Werkseinstellungen als letzter Ausweg. Auf diese Weise werden zwar alle vorhandenen Daten, aber auch die Malware gelöscht.

Schritt 1: Browser-Verlauf löschen. Wählen Sie unter „Einstellungen“ den primären Browser und tippen Sie auf „Verlauf und Websitedaten“ löschen.

 

Schritt 2: Rückkehr zu einer vorherigen Backup-Version. Wenn Sie Backups in der iCloud speichern: Wählen Sie die jüngste Sicherungskopie unter „Einstellungen => Apple ID => iCloud => Speicher verwalten => iCloud-Backup“ aus und stellen Sie das Gerät damit wieder her. Bei lokaler Speicherung gehen Sie adäquat vor, indem Sie das Telefon an den Mac/PC anschließen und über die Sync-Einstellungen das letzte Backup zur Wiederherstellung nutzen.

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Schritt 3: Zurücksetzen auf Werkseinstellungen. Dies sollte der letzte Ausweg sein. Öffnen Sie dazu unter „Einstellungen => Allgemein => Zurücksetzen“ und wählen Sie „Alle Inhalte und Einstellungen löschen“. Das Telefon wird auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt.

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Schadsoftware vom Android-Smartphone löschen

Aufgrund des offenen Quellcodes sind Android-Geräte besonders anfällig für Malware-Angriffe. Den besten Schutz eines Android-Geräts vor Bedrohungen bietet Antiviren-Software. Um Schadsoftware von einem Android-Gerät zu entfernen, sollte das Gerät zunächst im abgesicherten Modus neu gestartet werden. Öffnen Sie dann die Einstellungen und durchsuchen Sie die kürzlich installierten Anwendungen, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen. Deinstallieren Sie jegliche fragwürdige Software und aktivieren Sie Play Protect von Google. Scannen Sie Ihr Gerät regelmäßig auf Bedrohungen und reagieren Sie im Fall der Fälle.

Schritt 1: Cache löschen. Klicken Sie auf dem Android-Handy unter „Einstellungen => Apps => Chrome => Speicher“ die Dialogbox „Cache leeren“ an. Wiederholen sie dies gegebenenfalls für weitere verwendete Browser.

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Schritt 2: Start des Geräts im abgesicherten Modus. Hierfür Power-Taste gedrückt halten und bei Erscheinen des Dialogfelds „Neustart im abgesicherten Modus“ auswählen.

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Schritt 3: Aufspüren verdächtiger Anwendungen. Öffnen Sie in den Einstellungen die Übersicht der installierten Apps. Um verdächtige Downloads zu finden, können die Anwendungen manuell überprüft werden. Zeigen sich Auffälligkeiten, lässt sich die App direkt deinstallieren.

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Schritt 4: Play Protect aktivieren. Ein spezifischer Virenschutz ist sicher die beste Möglichkeit, um ein Android-Smartphone vor Malware zu schützen. Aber auch das Sicherheitssystem Google Play Protect leistet bereits Abhilfe. Dieses Programm ist normalerweise standardmäßig aktiviert. Der Scanvorgang kann über „Google Play Store App => Play Protect => Einstellungen“ überprüft und manuell gestartet werden.

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Vorsicht walten lassen

Grundsätzlich gilt jedoch: Schieben Sie Smartphone-Bedrohungen von Anfang an konsequent den Riegel vor, indem Sie auf Antiviren-Software setzen. Zudem sollte bei der Installation neuer Anwendungen lieber einmal zu viel als einmal zu wenig hingesehen werden. So bringt der Blick auf die Rezensionen und Nutzungsbedingungen – insbesondere im Hinblick auf damit einhergehende Datenfreigaben – meist entscheidenden Aufschluss. Wichtig sind auch regelmäßige Backups, auf die zugegriffen werden kann, sollte sich ein Malware-Verdacht als begründet herausstellen.

Hier die wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen im Überblick:

Laden Sie nur verifizierte Anwendungen herunter: Nutzen Sie möglichst keine App Stores von Drittanbietern. Dadurch wird das Risiko minimiert, gefährliche Apps zu installieren, die sich als legitime Software ausgeben.

Verwenden Sie sicheres WLAN: Setzen Sie stets auf sicheres WLAN oder VPN. Dadurch können Sie Hackern, die es darauf abgesehen haben, den Datenfluss zu und von Ihrem Telefon zu manipulieren, einen Strich durch die Rechnung machen.

Prüfen Sie die Berechtigungen von Anwendungen: Lesen Sie die Nutzungsbedingungen, bevor Sie eine unbekannte App herunterladen. Insbesondere bei Hinweisen zur Verwendung persönlicher Daten oder einer möglichen Anpassung der Nutzungsbedingungen ohne weitere Ankündigung sollten Sie hellhörig werden.

Installieren Sie Antiviren-Software: Antiviren-Software stellt in der Regel die beste Verteidigung gegen Mobile Malware dar. Führen Sie die Software regelmäßig aus und entfernen Sie alle erkannten Bedrohungen.

Achten Sie auf Updates des Betriebssystems: Neue Versionen des Betriebssystems schließen oftmals die Lücken, die in früheren Versionen gefunden wurden.

Öffnen Sie keine verdächtigen Nachrichten: Die Gefahr durch Malware kommt nicht selten in Form von E-Mail-Anhängen, Texten und Links daher. Klicken Sie also nicht auf unbekannte Links oder Nachrichten, da diese ein Tor zu Phishing-Sites sein können.

„Jailbreaken“ Sie Ihr Handy nicht: Mit Verzicht auf solch einschlägige Eingriffe stellen Sie sicher, dass notwendige Updates und Patches für Ihr Betriebssystem zur zusätzlichen Absicherung regelmäßig erfolgen können. Ohne diese Aktualisierungen erhöht sich die Anfälligkeit gegenüber den gefundenen Schwachstellen in früheren Versionen oder den von Open-Source-Code ausgehenden Gefahren.

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