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Im Jahr 2023 gab es alle 39 Sekunden einen Cyberangriff

Cyberangriffe halten Unternehmen in Atem. Bereits im Januar gab es allein in Deutschland  etliche Schlagzeilen zu geglückten Übergriffen auf Firmennetzwerke, der Fall Schneider Electric ist dabei nur ein Beispiel von vielen. Obwohl sich in Sachen IT-Sicherheit in jüngster Vergangenheit viel getan hat, weil einerseits auf Unternehmensseite ein Umdenken erfolgt und andererseits auch technologisch große Fortschritte gemacht werden, bleibt das Risiko allgegenwärtig. Bedrohungsakteure passen sich schnell an neue Gegebenheiten an und finden immer wieder Wege, um ans Ziel zu kommen. Die inzwischen etablierten Möglichkeiten zur Telearbeit oder die steigende Anzahl von Geräten mit Internetzugang sind weitere Faktoren, die dazu beitragen, dass Cyberkriminalität auch in Zukunft zu unserem Alltag gehören wird. 

Laut einer Studie von Cybersecurity Ventures fand 2023 alle 39 Sekunden ein Cyberangriff statt, was über 2.200 Attacken pro Tag entspricht. Zum Vergleich: Entsprechend der Daten des Vorjahrs lag die Frequenz 2022 durchschnittlich bei 44 Sekunden. Diese Beschleunigung sorgt durchaus für Beunruhigung auf Seiten der Branchenexperten, die sich gleichzeitig mit immer raffinierteren Bedrohungen konfrontiert sehen, die darauf ausgelegt sind, Cybersicherheitsprotokolle zu umgehen. Denn Quantität ist nicht unbedingt das größte Problem, es gilt vor allem, der Qualität der Angriffe etwas entgegenzusetzen.

Insofern ist es für Unternehmen essenziell, die Arten von Cyberangriffen zu kennen, die die Cybersicherheitsexperten an vorderster Front sehen. Auf diese Weise können Protokolle gezielt angepasst werden, um den einschlägigen Bedrohungen effektiver zu begegnen. 

Die Top-Angriffsarten im Jahr 2023

Im Rückblick auf 2023 stechen vor allem drei Begrifflichkeiten hervor, die den IT-Security-Verantwortlichen weltweit die meisten Schmerzen bereitet haben: Malware, Ransomware und Phishing. 

  • Malware-Angriffe:
    Dieser Begriff subsummiert jede Art von bösartiger Software. Malware wird verwendet, um in Computer, Computersysteme, Netzwerke und Geräte einzudringen, sie zu beschädigen oder zu deaktivieren, wobei Cyberkriminelle häufig die Kontrolle über einen Teil der Systemfunktionen übernehmen. Innerhalb der Malware-Familie gibt es verschiedene Angriffsvarianten, die die Sicherheit und die internen Systeme von Unternehmen gefährden. Malware war eine der größten Bedrohungen im Jahr 2023 und es gibt derzeit eine Milliarde aktive Programme.
  • Ransomware-Angriffe:
    Hierbei handelt es sich um eine Form von Schadsoftware, mit der Dateien verschlüsselt oder der Zugriff auf ein System oder Gerät blockiert wird. Ransomware betrifft in der Regel alle Arten von Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, aber insbesondere solche, die im Besitz kritischer Informationen sind. Sobald ihre Schadsoftware installiert ist, verlangen die Cyberkriminellen von ihren Opfern ein Lösegeld, um den Zugang zum System freizugeben. Wie in unserem E-Book Entkommen Sie dem Ransomware-Labyrinth dargestellt, war Ransomware im Jahr 2023 der offensichtlichste Angstgegner, wobei die Häufigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 95 Prozent zunahm. 
  • Phishing-Angriffe:Diese Angriffsform ist in der Regel am bekanntesten, da sie auf Seiten von Endanwendern Wirkung entfaltet und unseren Alltag berührt. Trotz des gestiegenen Bewusstseins gegenüber der von Phishing ausgehenden Bedrohung haben neue Ausprägungen, die in den letzten Monaten aufgetaucht sind, dazu beigetragen, dass Phishing auf der Liste der gefährlichsten Bedrohungen weiterhin einen Spitzenplatz einnimmt. Dank neuester Technologien und dem Einsatz künstlicher Intelligenz ist es den Cyberkriminellen gelungen, ihre Techniken zu perfektionieren, indem sie die Stimme von Bekannten durch Vishing simulieren oder Smishing-Angriffe über SMS oder WhatsApp starten.

Angesichts der alarmierenden Bedrohungslage ist es für Unternehmen und Endanwender gleichermaßen wichtig, die Sensibilität gegenüber solchen Angriffen sowie ihrer Entwicklung zu stärken – für mehr Effektivität bei der Erkennung. Am Ende muss es unser aller Ziel sein, in der Gemeinschaft dazu beizutragen, dass die Zahl der täglichen Cyberangriffe im neuen Jahr nicht weiter steigt.